Einerseits, weil ich am Donnerstagnachmittag zu einem Vortrag
(über Kindertrauerarbeit) war, und andererseits aufgrund der hohen Temperaturen
(35°C!) haben wir unseren Besuch im Seniorenzentrum diesmal erstmals auf den
Freitagvormittag, 9:00-10:30 Uhr, verlegt. Zum Glück waren die Temperaturen dort (noch)
relativ erträglich.
Mit der verantwortlichen Ergotherapeutin hatte ich vorab
besprochen, dass Leo und ich diesmal 2-3 Einzelbesuche durchführen und schauen,
wen wir auf dem Weg durchs Haus so treffen, um evtl. noch einen kleinen Plausch
zu führen.
Schon beim Betreten des Hauses merkte ich, dass am Vormittag doch
wesentlich mehr Betriebsamkeit herrscht, als am späten Nachmittag. Einige
Mitarbeiter(innen), die Leo bisher nur vom Hörensagen und Fotos kennen, freuten
sich, ihn auch mal „live“ zu sehen.
Zuerst gingen wir in die Hausgemeinschaft von
Frau A. Sie saß noch im Gemeinschaftsraum beim Frühstück. So setzte ich mich
mit Leo etwas abseits in eine kleine Sitzecke und wartete etwas. Drei Bewohnerinnen
am Nachbartisch von Frau A. erzählten währenddessen einer neuen Bewohnerin und deren
Sohn, wer Leo sei. Der Sohn outete sich als „bekennender Hundehasser“ (blieb dabei
aber freundlich!). Daraufhin erklärten sie ihm, dass Leo aber speziell
ausgebildet, gut erzogen und ganz lieb sei. Na ja, so ganz überzeugte ihn das
noch nicht…
Inzwischen war Frau A. mit dem Frühstück fertig und wurde in ihrem
Rollstuhl zu uns geschoben. Sie freute sich sehr über den Überraschungsbesuch,
streichelte und fütterte Leo und wir sprachen über die Sommerhitze, die Mensch
und Hund zu schaffen macht. Für Leo war es etwas schwierig, sich auf Frau A.
einzulassen, weil ringsum das Geschirr klapperte und viel Bewegung war. Nach
einiger Zeit verabschiedeten wir uns und gingen in die benachbarte
Wohngemeinschaft.
Dort trafen wir im Gemeinschaftsraum auf Frau Z., die sich
ebenfalls sehr freute, als sie Leo plötzlich sah. Wir unterhielten uns ein wenig
und sie fütterte und streichelte Leo ebenfalls. Auf meine Frage, wo denn Frau
M. sei, sagte Frau Z., dass es ihr nicht so gut ginge – sie bekommt aufgrund
der hohen Temperaturen schlecht Luft. Als ich dann mit Leo in ihrem Zimmer
vorbeischaute, war die Freude (beiderseits!) dennoch groß. Frau M. meinte, dass
sie bei dieser schönen Abwechslung gleich ihre Schmerzen vergesse. Sie erzählte
ganz viel – wie es ihr geht, über ihre Familie, ihre Katzen, über das
Seniorenzentrum….. Und Leo? Der war plötzlich im absoluten „Schmusemodus“! Er
kuschelte am Bettrand mit Frau M. und ließ sich sogar irgendwann neben dem Bett
auf den Rücken sinken – alle viere von sich – und streicheln, so gut es Frau M.
vom Bett aus gelang. Insgesamt waren wir bestimmt eine halbe Stunde bei Frau M.
– es war ein sehr schöner Besuch. Auf dem Weg nach draußen trafen wir dann noch
auf zwei Angehörige, die Physiotherapeutin, die für Leo sogar kurz ihren
Patienten verließ, sowie Frau O. und Frau R., die uns am Vortag schon vermisst
hatten. Ich versprach, in der kommenden Woche wieder wie gewohnt am Donnerstagnachmittag
zum Gruppenbesuch zu kommen - wenn es nicht allzu heiß sei.
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