Freitag, 11. November 2016

Was Neues ausprobiert



Bei unserem gestrigen Besuch im Seniorenzentrum wollte ich mit den Bewohner(innen) – diesmal waren 10 in der Gruppe – mal wieder etwas Neues ausprobieren. Nach der Begrüßungsrunde, dem Würfelspiel und dem Leckerli-Schlauch brachte ich erstmals ein paar bunte Fleecetücher zum Einsatz.

Die Bewohner(innen) bekamen jeder ein Tuch und erhielten die Aufgabe, darin ein Leckerli einzuwickeln.



Das war für die meisten kein Problem – nur zwei brauchten kleine Hilfestellungen von mir. Dann sollte Leo sich nacheinander die eingewickelten Rollen abholen und das Leckerli „auspacken“. Ich hatte das am Abend vorher nur kurz mit ihm geübt und da klappte das Auswickeln recht gut. Aber im Seniorenzentrum hatte Leo damit mehr Mühe, als ich erwartet habe. Er zerrte und knautschte zunächst auf den Tüchern herum, anstatt sie auszuwickeln oder vielleicht auszuschütteln. Erst als ich ihm noch 2-3 mal zeigte, wie man sie auswickeln kann, ging es etwas besser. Die Bewohner(innen) amüsierten sich, aber es tat ihnen auch leid, wenn er sich zu lange mit einem Tuch abmühte. Sie gaben ihm Ratschläge und zum Schluss packten sie die Leckerlis extra nur ganz leicht ein.
Also wir – d. h. Leo – müssen das wohl noch etwas üben!

Nach dem Gruppenbesuch statten wir noch zwei Einzelbesuche ab. Frau Sch. (schwerstpflegebedürftig) zeigte deutlich Freude über Leos Besuch. Als er sie anstupste, flüsterte sie: „Kalte Nase!“. Als er Apfel- und Möhrenstückchen von ihrer Hand schlabberte, murmelte sie unentwegt vor sich hin. Als wir uns dann verabschiedeten, sprach sie leise aber ganz deutlich: „Danke, Leo, für den Besuch!“.
Herr G. (der „englische Lord“) war in der vergangenen Woche noch beim Gruppenbesuch. Diesmal lag er zwar im Bett, schaute aber lautstark Nachrichten und war irgendwie total aufgekratzt. Er erzählte, dass er Besuch hatte und dabei ganz vergessen habe, dass Donnerstag sei und der Hundebesuch stattfindet. Er gab Leo ein paar Stück Apfel und war dabei fast ein wenig streng zu ihm, indem er zunächst ein „Sit“ einforderte und dann darauf bestand, dass Leo die Stückchen auch wirklich gaaanz langsam nimmt.
Zum Abschied machte Herr G. sogar noch einen Scherz und winkte uns dann hinterher.

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