Unser gestriger Einsatz im Seniorenheim war einer der etwas
schwierigeren Art.
Als wir dort eintrafen, erwartete uns vor dem Eingang
bereits Frau S., die dort immer wieder Brotkrümel für die Vögel verteilt und auch Leo
gern damit „erfreut“…
Vor dem Gruppenraum wurde Leo von einer Pflegefachkraft
freudig begrüßt, wobei er wiederum viel lieber gleich in den Gruppenraum
flitzen und die Bewohner(innen) begrüßen wollte.
Im Gruppenraum saßen bereits 9 Bewohnerinnen. Ich begrüßte
sie alle einzeln. Eine von ihnen war ganz neu und unglaublich fröhlich und gut
gelaunt. Sie plauderte gleich auf Leo und mich ein. Eine andere war in einer
Verfassung, welche kaum eine Kontaktaufnahme erlaubte. Sie nahm mich und Leo
augenscheinlich gar nicht wahr – auch wenn ich es im Verlauf der Besuchsstunde
immer mal wieder versuchte. Vielleicht wäre bei einem Einzelbesuch mit viel
Zeit und Einfühlungsvermögen mehr möglich, aber in der Gruppe war das nicht
machbar.
Während ich den Wassernapf bereitstellte, trudelten noch
drei weitere Bewohner ein – zwei Männer, die wir ebenfalls noch nicht kannten,
und Frau Sch., die sich gleich entschuldigte, dass sie diesmal keine
Apfelstückchen für Leo geschnippelt hätte.
Wir begannen mit der
Begrüßungsrunde. Als diese gerade beendet war, ging die Tür auf und Frau S. kam
herein. Sie raschelte mit ihrer Brotkrümeltüte und lockte Leo immer wieder zu
sich. Ich bat sie damit aufzuhören und erklärte ihr, dass Leo sonst
Bauchschmerzen bekommt. Währenddessen waren die anderen schon etwas genervt,
weil es nicht weiterging. Frau S. verließ dann irgendwann wieder den Raum.
Beim Würfeln und Zielwerfen
hatten dann wieder alle viel Spaß – Leo vor allem beim Apportieren und
anschließenden „Leckerli-Kassieren“. Für viel Erstaunen und Beifalls sorgte Leo
wieder, als er nach dem Suchen von Leckerlis unter bunten Bechern, die Becher
wieder „aufräumte“ und in meiner Hand ineinander stülpte.
Während der Aktivitäten verließen
ein Bewohner (wortlos) und eine Bewohnerin („Ich muss jetzt meine Katze
füttern!“) den Raum. Als wir gerade mit der Abschlussrunde starteten, ging
erneut die Tür auf und Frau S. kam wieder herein. Diesmal hatte sie die
Brotstückchen in einer leeren Zigarettenschachtel dabei. Es führte soweit, dass
ich (!!) energisch werden und ihr die Schachtel wegnehmen musste – wobei sie
mich regelrecht anflehte, ob sie Leo nicht wenigstens noch ein einziges
Stückchen davon geben könne…. Es tat mir ja leid, aber ich musste Leo schützen.
Frau S. verließ dann enttäuscht den Raum und wir beendeten die Abschlussrunde. Einige
Bewohner(innen) bedankten sich herzlich für unseren Besuch und die schöne Abwechslung.
Es war ein sehr unruhiger,
anstrengender Besuch – aber wir konnten doch wieder einigen Menschen etwas
Freude bereiten
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