Donnerstag, 26. Januar 2017

Der Buzzer



Ach, wenn doch bloß „unsere Bewohner“ aus ihrem „Asyl“ in Potsdam schon wieder zurück wären! Einerseits sehnen sie sich sehr zurück in ihr gewohntes und auch wirklich schöneres Umfeld und andererseits ist es ohne sie und die Mitarbeiter, die vorübergehend mit nach Potsdam gehen mussten, auch ziemlich trostlos hier.  Aber die Bauarbeiten schreiten gut voran und es sieht so aus, als ob sie Ende Februar zurückkommen können.
So musste ich mich also auch heute wieder in dem - wie leergefegten - Haus selbst auf die Suche nach „Interessenten“ für den Gruppenbesuch machen. Die Freude über Leos Erscheinen ist bei den verbliebenen Bewohnern und Mitarbeitern bei unserem Auftauchen zwar groß, aber meist lassen sich am späten Nachmittag nur wenige motivieren, mit in den Gruppenraum zu kommen. Heute waren es letztlich nur 3 Bewohnerinnen – eine ganz kleine Gruppe also, aber dafür war viel mehr Zeit zum Zuhören und Eingehen auf ihre Sorgen und Nöte.
Außerdem haben wir erstmals den „Buzzer“ eingeführt. Leo hat vorher gelernt, verschiedene Dinge mit der Pfote anzustupsen – so auch einen orangen und einen blauen Buzzer, die dann verschiedene Töne von sich geben. Leo macht das richtig Spaß - auch weil er weiß, dass bei (fast) jedem Ton ein Leckerchen folgt. Und auch die Bewohnerinnen hatten viel Spaß daran, ihm dabei zunächst zuzusehen und dann auch selbst den Buzzer zu halten, zu drücken und von Leo „drücken“ zu lassen.



Allerdings muss man hier gut darauf achten, dass die Hände/Arme durch die Pfoten nicht verletzt werden! Mal sehen, in welche „Spielchen“ wir den Buzzer zukünftig noch einbauen können.

Anschließend besuchten wir noch Frau H. und Frau A. in ihren Zimmern. Frau H. (87) ist noch recht mobil und kommt sonst immer zum Gruppenbesuch. Heute fühlte sie sich nicht gut – freute sich aber umso mehr über Leos Besuch in ihrem Zimmer. Sie zeigte mir Fotos von ihrer alten Heimat und erzählte, dass sie sie sehr vermisst und dass sie große Sorge hat, wie es mit ihr gesundheitlich weitergeht…
Frau A. (97) lag in ihrem Bett und war wieder sehr müde und erschöpft. Meist signalisiert sie mir dann mit einem Kopfschütteln, dass ihr der Besuch diesmal zu viel sei. Aber diesmal streckte sie die Hand in die Richtung von Leo – ohne ihn zunächst sehen zu können. Ich ließ Leo etwas näher heranrücken, so dass sie ihn am Hals streicheln konnte. Dabei lächelte sie und antwortete auch leise auf ein paar Fragen von mir. Nach einiger Zeit fielen ihr immer wieder die Augen zu und ich verabschiedete mich. Sie winkte Leo noch hinterher.

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