In den Gemeinschaftsräumen der einzelnen WGs verlief es völlig unterschiedlich. In der ersten WG wurde von 3 Bewohnern gerade Kaffee und Kuchen eingenommen und wir fanden kaum Beachtung. Das war für Leo zum Kennenlernen der Gerüche, Böden etc. auch ganz gut so. In der nächsten WG wurden wir bereits von einigen Bewohnern – mit und ohne Rollstuhl - freudig begrüßt. Einige waren etwas misstrauisch. Während uns die Ergotherapeutin die Gegebenheiten erläuterte, rief eine bettlägerige Bewohnerin, vor deren offener Tür wir gerade standen, mehrfach „ der süße Hund“ soll zu ihr kommen. Nach kurzer Rückfrage beim Personal gingen Leo und ich zu ihr. Sie wollte gleich, dass Leo zu ihr aufs Bett springt. Das musste ich verhindern: dafür waren die „30kg Herr Leo“ am 1. Tag noch zu aufgeregt. Sie streichelte Leo dann vom Bett aus und erzählte mir von ihrem frechen schwarzen Schnauzer, den sie einmal hatte.
Dann gingen wir zur nächsten WG. Dort saßen 8 Senioren im Gemeinschaftsraum. Gleich beim Eintreten in den Raum fuhr eine Bewohnerin im Rollstuhl mit starrem Blick ganz langsam auf uns zu. Leo war verunsichert und bellte sie an! Schock! (Leo bellt sonst so gut wie nie!!) Ich war total erschrocken und verunsichert. Unsere erfahrene Begleitung hat uns dann aus der Situation „gerettet“. Die Bewohnerin wollte eigentlich nur ans uns vorbei in den Flur. Wir haben dann sofort mit Leo die Situation „aufgearbeitet“, ihm Sicherheit vermittelt und konnten dann auch Schritt für Schritt ganz dicht an sie herangehen. Puh….
Die anderen Bewohner der WG begrüßten uns dann absolut offen und freudig. Sie gaben Leo Leckerlis, streichelten ihn und erzählten von ihren früheren Hunden. Die Betreuerin meinte danach, sie hätte ihre Gruppe noch nie zusammen so freudig und munter erlebt! Das war ein schöner Abschluss des ersten Tages für uns.
Auf dem Weg nach draußen wurden wir dann nochmals von einer Mitarbeiterin, 3 Besuchern und einer weiteren Bewohnerin im Rollstuhl angesprochen. Alles in allem ein ganz schön anstrengendes Programm für Herrn Leo (und mich)… Danach waren wir beide ziemlich k.o .
Die Heimleitung hatte ursprünglich die Vorstellung, dass Leo und ich gleich alle 8 Senioren-WGs der Einrichtung „bedienen“ - incl. Einzelbesuchen bei bettlägerigen Patient(innen)! Das geht natürlich nicht…. Da müssen wir jetzt also noch einen Kompromiss finden.
